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Mich stresst das Einschlafstillen! Was kann ich tun?

Einschlafstillen ist eine natürliche und beruhigende Methode, deinem Baby beim Einschlafen zu helfen. Doch manchmal kann es auch sehr stressig sein, besonders wenn das Baby sich daran gewöhnt hat, ausschließlich beim Stillen einzuschlafen. Wenn du dich überfordert fühlst und nach Alternativen suchst, bist du eine von vielen!

In diesem Blogbeitrag möchte ich mit dir über das Einschlafstillen sprechen. Wir werden uns zuerst die Vorteile des Einschlafstillens ansehen und warum es das Natürlichste und Beste für dein Baby ist. Danach sprechen wir darüber, aus welchen Gründen das Einschlafstillen zur Belastung werden kann und in welchen Fällen eine Lösung gefunden werden kann. Ich werde auch meine persönliche Erfahrung teilen, die zeigt, wie belastend das Einschlafstillen sein kann und welche Ratschläge ich damals befolgt habe. Schließlich gebe ich dir Alternativen zum Einschlafstillen an die Hand und zeige dir, wie du einen gesunden Schlafrhythmus für dein Baby fördern kannst.

Vorteile des Einschlafstillens

Einschlafstillen bietet viele Vorteile sowohl für dein Baby als auch für dich als Mama. Für dein Baby bedeutet Einschlafstillen nicht nur Nahrung, sondern auch Geborgenheit, Nähe und Sicherheit. Es ist eine Zeit, in der es sich entspannen und beruhigen kann, während es deinen vertrauten Herzschlag und Geruch wahrnimmt. Diese Nähe fördert eine starke Bindung und Vertrauen zwischen dir und deinem Baby. 

Stillen bietet zudem eine natürliche Möglichkeit, Schmerzen zu lindern und dein Baby zu beruhigen, was besonders während der Zahnungsphase oder bei Unwohlsein hilfreich sein kann.

Einschlafstillen ist das Natürlichste und Beste für dein Baby. Es gibt deinem Baby Sicherheit und hilft ihm, sich geliebt und geborgen zu fühlen. Es unterstützt die emotionale und körperliche Entwicklung deines Babys und stärkt die Mutter-Kind-Bindung auf eine einzigartige Weise. Ein Lösen vom Einschlafstillen sollte daher nur in Erwägung gezogen werden, wenn du als Mama stark darunter leidest und keine andere Möglichkeit siehst.

Wenn das Einschlafstillen zur Belastung wird

Einschlafstillen ist eine Einschlafhilfe, an der prinzipiell nichts falsch ist! Manche Menschen brauchen ein bestimmtes Licht, Musik oder wollen neben dem Partner kuschelnd einschlafen. Ich persönlich habe mir angewöhnt, mit Podcast auf den Ohren einzuschlafen. Nun wurde das zu meiner Einschlafhilfe. Manche Babys entwickeln jedoch eine so starke Gewohnheit, dass sie nichts anderes mehr annehmen können. Außerdem kann es passieren, dass dein Baby die Einschlafhilfe auch zum Weiterschlafen verlangt, wodurch es dann eben zum nächtlichen Dauernuckeln kommt. Es ist quasi nicht in der Lage, seine Schlafphasen ohne diese Hilfe zu verbinden und wacht dann nach einer Schlafphase (nach 30-60 Minuten) wieder auf. Im Gehirn ist das Einschlafen quasi fest mit der Einschlafhilfe verknüpft und kann nicht getrennt funktionieren.

Jetzt wissen wir einiges über das Warum in Bezug auf das Einschlafstillen und das Weiterschlafen, wissen Bescheid über all diese wunderbaren Vorteile. Und doch sind wir Mamas auch nur Menschen. Superhelden, ja manchmal. Aber doch haben wir unsere Grenzen. Das Ganze kann auch zur körperlichen und psychischen Belastung werden, z. B. wenn:

➡️ Dein Baby nur durch das Stillen einschläft und häufig aufwacht, um wieder gestillt zu werden,

➡️ dadurch nur Du ganz alleine in der Lage bist, dich am Abend und in der Nacht um dein Baby zu kümmern,

➡️ diese Situation über viele Monate hinweg anhält,

➡️ Du dich dadurch körperlich und emotional erschöpft fühlst,

➡️ Du wieder arbeiten gehen musst und der Schlafmangel dir zu schaffen macht oder du einfach mal am Abend etwas Zeit für dich selbst und soziale Kontakte benötigst.

In meinen Augen kann man von einer Mama in den ersten Monaten schon auch erwarten, dass sie sich, sagen wir mal, etwas „aufopfert“, um ihrem Baby mit Einschlafstillen und Dauernuckeln das Beste mitzugeben.

Doch es gilt auch das äußere Umfeld zu bedenken.

Schließlich ist es ein Unterschied, ob eine Mama die ersten Monate „nur“ mit dem Baby zuhause ist und zusätzlich Unterstützung z. B. durch den*die Partner*in erhält, um tagsüber den Schlafmangel wieder aufzuholen oder ob es hier um eine Mama geht, die völlig auf sich allein gestellt ist und womöglich schnell wieder arbeiten geht oder zusätzlich noch größere Geschwisterkinder versorgen muss.

Abgesehen davon hat jede Frau eine andere Belastungsgrenze. Manche Mamas können so eine Situation 2 Jahre lang aushalten, während sie für andere Mamas bereits nach 4 Monaten die Hölle auf Erden bedeutet.

Somit solltest du über eine Veränderung der Situation nachdenken, wenn du

➡️ eine starke Gereiztheit und Ungeduld während des Stillens verspürst,

➡️ körperliche Schmerzen oder Beschwerden durch häufiges Stillen hast,

➡️ Gefühle von Überforderung und Erschöpfung auftreten.

Die gute Nachricht: Du musst nicht abstillen, damit ihr ruhigere Nächte habt! By the way: Ein Abstillen führt nicht automatisch zum Durchschlafen! Es gibt immer noch die berühmt berüchtigte Hirnreife, die bei meinem Sohn mit über 2 Jahren noch dazu führt, dass er mindestens ein Mal in der Nacht zum Kuscheln zu uns rüber krabbelt. Manchmal hat er auch einfach nur Durst. Du nicht auch?

Aber es gibt andere Optionen, eine Einschlafhilfe zu lösen, die jedoch nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn oben genannte Anzeichen von Stress auftreten.

Meine persönliche Erfahrung

Auch ich hatte monatelang damit zu kämpfen. Mein Baby konnte nur mit mir und meiner Brust einschlafen, ließ mich danach kaum aufstehen oder weinte schon nach maximal einer Stunde wieder nach mir. Ich hatte somit fast ein Jahr lang keinen ruhigen Abend mehr, den ich für mich, mit meinem Partner oder mit Freunden verbringen konnte. In den ersten Monaten war das in Ordnung für mich, doch dann spürte ich, dass es mich sehr belastete. Dazu kam das nächtliche Dauernuckeln. Je nach Entwicklungsphase weckte mich mein Baby alle 30-60 Minuten, in guten Nächten schlief er auch mal 2 Stunden. Aber das war die Seltenheit. Manche Mamas können während dem Stillen wieder einschlafen und das Baby bedient sich einfach in der Nacht, ohne dass sich die Mama davon stören lässt. Das konnte ich leider nicht. Mir taten am nächsten Morgen alle Knochen weh, wenn ich mal während dem Stillen mit einschlief. Zudem benötigte mein Baby ziemlich lange ein Stillhütchen, das während dem Einschlafen verrutschte und dann im Dunkeln mühsam gesucht werden musste. Es waren wirklich Horror-Nächte und es war kein Ende in Sicht. 

Der Plan war, dass ich nach einem Jahr wieder stundenweise zu arbeiten anfangen müsste, was mich noch mehr stresste.

Der erste Ratschlag, den ich bekam: Verweigere deinem Baby in der Nacht die Brust. Wenn es kurz davor gestillt hatte, konnte es sich schließlich nicht um Hunger handeln. Das tat ich dann. Ich habe euch bereits in einem anderen Blogbeitrag darüber berichtet:  

Nachdem wir hier gescheitert waren, entschieden wir uns nach 10 Monaten doch für ein teures Schlafcoaching. Uns wurde versichert, dass wir unser Baby nicht schreien lassen würden und es nichts mit der Ferber-Methode zu tun habe. Wir liesen uns darauf ein. Doch die Methode war alles andere als bindungsorientiert. Ja, wir durften unser Baby trösten. Aber erst nachdem wir es quasi dazu herausgefordert hatten, zu weinen. Und er weinte viel. Er weinte so viel, dass er nach einigen Tagen heiser war. 

Die Schlafberaterin hatte Recht: Es handelte sich bei ihrem Schlafcoaching NICHT um die Ferber-Methode! Aber dennoch war es ein Schlaftraining, da wir unserem Sohn jeglichen Körperkontakt entziehen sollten.

Dann hatte ich die Schnauze voll! Ich hatte keine Lust mehr, mich auf die „Expertenratschläge“ anderer zu verlassen und besuchte Fortbildungen und Fachvorträge. Ich informierte mich über die verschiedenen Möglichkeiten, das Einschlafstillen zu entwöhnen, mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen, die diese mit sich bringen. Und nachdem ich dann noch meinen besten Ratgeber, meine Intuition, hinzugezogen hatte, war ich in der Lage, Entscheidungen zu treffen, die sich richtig anfühlten und zu denen ich stehen konnte. Und endlich konnten wir unserem Sohn helfen, besser zu schlafen. Und zwar ohne, dass er tagelang weinen musste und ohne unsere sichere Bindung zu riskieren. 

Und das Beste: Mein Mann konnte ihn ins Bett bringen! Du kannst dir nicht vorstellen, welche Freiheit, dass für mich bedeutete! Und nein, mir ging es ehrlich gesagt nicht um das abendliche Ausgehen mit Freunden! Mir ging es darum, endlich mal Feierabend zu haben! Nicht nur für 30 Minuten, bis er wieder nach mir weinte! Ich konnte sogar mal über 4 Stunden am Stück schlafen, was für ein Luxus!

Manch einer denkt sich jetzt: 4 Stunden ist doch aber nicht so viel… Naja, wenn du über 10 Monate lang stündlich geweckt wurdest, sind 4 Stunden Schlaf der Himmel auf Erden.

Und wir konnten es drehen und wenden wie wir wollte, wir konnten uns verbiegen und auf den Kopf stellen: es gab immer wieder Nächte, in denen er nach 4 Stunden die Brust verlangte. Aber das war ok für mich! Hauptsache, das stündliche Dauernuckel und das abendliche ans-Bett-gefesselt-sein hatte ein Ende!

Wir konnten wieder Spieleabende machen und mit Freunden grillen, ohne dass ich permanent auf Abruf sein und alle 30 Minuten aufspringen musste!

Du merkst schon, es ist nicht so einfach, die eine perfekte Alternative zum Einschlafstillen zu finden. Jedes Baby und jede Mama ist anders und jede Familie ist unterschiedlich.

Möglichkeiten, das Einschlafstillen zu entwöhnten:

➡️ Schuller als Alternative anbieten: Viele Eltern greifen zum Schnuller als Alternative zum Einschlafstillen und Dauernuckeln.

❌ Der Schnuller verlagert jedoch häufig das Problem des nächtlichen Dauernuckelns. Auch ich versuchte mein Glück damit, doch der Schnuller fiel nach dem Einschlafen aus dem Mund und nach einer kurzen Schlafphase wachte mein Baby dann doch wieder auf. Häufig gab er sich dann aber nicht mehr mit dem Schnuller zufrieden. Schnuller können außerdem eine Saugverwirrung verursachen, die Stillbeziehung beeinträchtigen und langfristig die orale Entwicklung des Babys negativ beeinflussen. Zudem kann eine orale Sucht entstehen, die sich nach der Schnullerentwöhnung auf den Daumen verlagern kann. Auch das Risiko von Zahnfehlstellungen und Ohrinfektionen kann durch den Gebrauch von Schnullern erhöht werden.

➡️ Kurz vorm Einschlafen lösen: Ein häufiger Rat, den man auf Social Media liest: kurz bevor dein Baby ins Land der Träume übergeht, löst du die Brustwarze aus dem Mund. Der gleiche Tipp gilt auch beim Einschlafen auf dem Arm: kurz vor dem Einschlafen legst du dein Baby ins Kinderbett.

❌ Klingt ganz gut, ist in der Praxis aber eher schwierig: bist du zu früh dran, ist dein Baby noch zu wach und wird sich sofort lautstark beschweren. Bist du zu spät dran, ist dein Baby bereits eingeschlafen, bevor du die Einschlafhilfe löst und es wird wiederum zum Weiterschlafen nach der bekannten Weiterschlafhilfe verlangen. Denn es gilt zu bedenken, dass im Gehirn das Ein- und Weiterschlafen mit der Einschlafhilfe verknüpft ist und sich diese Verknüpfung nicht löst, wenn dein Baby nicht im wachen Zustand anderweitig in den Schlaf findet.

➡️ Einschlafhilfe verlagern: Das Nuckeln ist unter allen Einschlafhilfen die intensivste. Dicht gefolgt von körperlicher Bewegung wie beim Tragen, auf dem Pezziball oder im Kindersitz/Kinderwagen.

✅ Diese Bewegungen können jedoch leichter ausgeschlichen werden, als ein Nuckeln an der Brust. Deshalb ist es eine gute Option, das Einschlafstillen zunächst auf eine andere Einschlafhilfe zu verlagern. Der Vorteil ist dann auch, dass der*die Partner*in beim Einschlafen besser unterstützen kann:

➡️ Partner*in miteinbeziehen:

✅ Beziehe eine vertraute Person in die Einschlafroutine ein. So kannst du gelegentlich entlastet werden und dein Baby gewöhnt sich daran, auch von jemand anderem in den Schlaf begleitet zu werden.

Das alles klingt auf dem Papier sehr einfach. Dein Baby wird sich aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht so einfach darauf einlassen. Ein klarer Schritt-für-Schritt Ablaufplan kann euch dabei helfen, dieses Ziel umzusetzen.

Abgesehen davon gibt es andere äußere Umstände, die zunächst perfektioniert werden müssen, damit dein Baby den optimalen Schlafdruck hat, sich auch ohne seine geliebte und gewohnte Einschlafhilfe und stattdessen mit Alternativen auf das Einschlafen einzulassen:

Förderung eines gesunden Schlafrhythmus

➡️ Regelmäßige Schlafenszeiten: Feste Schlafenszeiten helfen deinem Baby, einen stabilen Schlafrhythmus zu entwickeln.

➡️ Optimale Wachzeiten: Achte darauf, dass dein Baby nicht zu lange wach bleibt und übermüdet ist. Die optimale Wachzeit variiert je nach Baby. Achte dazu auf die Signale deines Kindes. Es gibt auch Tabellen, an denen du dich orientieren kannst. Hier ein kurzer Überblick:

0-3 Monate: 45-60 Minuten

3-6 Monate: 1,5-2 Stunden

6-9 Monate: 2-3 Stunden

9-12 Monate: 3-4 Stunden

➡️ Abendlicher Sinkflut: Vermeide intensive Aktivitäten und helle Bildschirme mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen. Diese Reize können dein Baby überstimulieren und es schwieriger machen, zur Ruhe zu kommen. Stattdessen kannst du eine ruhige und gedämpfte Umgebung schaffen, um deinem Baby zu signalisieren, dass der Tag zu Ende geht und die Nacht beginnt.

➡️ Abendroutine: Etabliere ein beruhigendes Abendritual, das deinem Baby hilft, sich auf den Schlaf vorzubereiten. Dazu können ein warmes Bad, eine sanfte Massage, leise Musik oder das Vorlesen einer Geschichte gehören. Diese Rituale signalisieren deinem Baby, dass es Zeit ist, zur Ruhe zu kommen.

➡️ Ruhige Schlafumgebung: Eine dunkle, ruhige und kühle Schlafumgebung fördert den Schlaf deines Babys.

Fazit

Einschlafstillen kann eine wunderbare Methode sein, deinem Baby Geborgenheit und Nähe zu bieten. Wenn es jedoch zur Belastung wird, ist es wichtig, Alternativen zu finden, die sowohl dir als auch deinem Baby guttun. Wichtig ist hierbei aber auch das schlafförderliche Umfeld: Indem du beruhigende Abendrituale einführst und einen gesunden Schlafrhythmus förderst, kannst du deinem Baby helfen, andere Weise einzuschlafen.

Erinnere dich daran, dass jede Familie einzigartig ist und es kein Patentrezept gibt. Finde den einen Weg, der für dich und dein Baby am besten funktioniert, und hab Geduld mit euch beiden. 

Um das Projekt zu starten, gibt es viele weitere Punkte zu berücksichtigen, die über einen Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Ich unterstütze euch sehr gerne auf eurem Weg!

Schreib mir einfach ganz unverbindlich eine Mail über eure aktuelle Situation und wir schauen gemeinsam, wo euch euer Weg hinführen kann.

Ich freue mich, von dir zu hören!

Deine Christine 🌹 

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