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Wie kann Muttermilch meinem Baby helfen?

Du hast bestimmt schon mal gehört, dass Muttermilch das Beste für dein Baby ist. Heute möchte ich in diesem Blogbeitrag darauf eingehen und dir erklären, warum das so ist. Es geht also um die Inhaltsstoffe der Muttermilch, die kurzfristigen und langfristigen Auswirkungen auf dein Kind und die Auswirkungen auf eure Beziehung.

Nährstoffe in Muttermilch

Die Inhaltsstoffe und die Zusammensetzung dieser Inhaltsstoffe in der Muttermilch sind einzigartig und optimal auf dein Baby abgestimmt. Im folgenden Bild siehst du eine Auflistung sämtlicher Inhaltsstoffe der Muttermilch, blau hinterlegt, und im Vergleich dazu die Inhaltsstoffe der Formulanahrung, gelb hinterlegt. Natürlich gibt es gesetzliche Vorgaben, welche Inhaltsstoffe in welcher Höhe in Formulanahrung enthalten sein müssen bzw. dürfen. Allerdings haben die Hersteller hier einen gewissen Spielraum. Manche Inhaltsstoffe dürfen freiwillig hinzugegeben werden, häufig handelt es sich um Nährstoffe, die die Verdauung unterstützen. Es gibt auch Inhaltsstoffe, die nicht einfach aus der Muttermilch kopiert werden können. Dies betrifft vor allem wichtige Enzyme und Hormone, die kurzfristige und auch langfristige positive Auswirkungen auf die Gesundheit deines Babys haben können.

Außerdem gilt zu bedenken, dass Formulanahrung auf Tiermilch basiert und Tierbabys ganz andere Bedürfnisse haben als Menschenbabys. Es gibt unglaublich viele Studien, die belegen, dass es für dein Baby in den ersten Monaten keine bessere Ernährung gibt als deine Muttermilch.

Individuelle  Anpassung der Muttermilch

Muttermilch ist nicht nur ideal für Menschenbabys im Allgemeinen, sondern deine Muttermilch ist optimal auf dein Kind in der jeweiligen Situation abgestimmt. Deine Muttermilch „lebt“ nämlich. Sie verändert sich immer wieder, um den aktuellen Bedarf deines Kindes zu erfüllen. Das beginnt schon vor dem eigentlichen Milcheinschuss in den ersten Lebenstagen, wenn dein Baby das Kolostrum erhält. Manche bezeichnen es auch als natürliche Impfung, da es sehr viele Abwehrstoffe enthält, die das Immunsystem deines Babys stärken. Nach 2-4 Tagen verändert sich die Milch durch den Milcheinschuss und verwandelt sich langsam in reife Frauenmilch.

Doch damit ist die Veränderung nicht beendet. Allein während eines Stillvorgangs verändert sich die Muttermilch, indem sie zu Beginn einer Stillmahlzeit dünnflüssiger ist, um den Durst zu löschen, und nach einiger Zeit in die sättigende Milch übergeht. Durch die Montgomery-Drüsen kann dein Körper den Speichel deines Babys aufnehmen und erkennen, ob dein Baby bestimmte Antikörper benötigt. Diese werden dann direkt während der Stillmahlzeit gebildet und mitgegeben.

Die Muttermilch verändert sich auch entsprechend der Tageszeit: So enthält sie abends und nachts einen erhöhten Melatoninspiegel, der deinem Baby das Ein- und Weiterschlafen erleichtert. Auch in deinem Körper wird beim Stillen Melatonin ausgeschüttet, damit du nachts ebenfalls schnell weiterschlafen kannst.

Wenn dein Baby kurz vor einem Entwicklungsschub steht und mehr Kalzium benötigt, wird es häufiger die Brust verlangen und dadurch auch mehr Milch produziert. Du siehst, Muttermilch ist die ideale Nahrung für dein Baby und wird nicht umsonst als „flüssiges Gold“ bezeichnet.

Langfristiger Schutz vor Krankheiten

Es gibt inzwischen zahlreiche Studien, die den langfristigen Schutz vor Krankheiten durch Muttermilch belegen. Hier sind einige dieser Vorteile aufgelistet:

  • Gestillte Kinder haben ein reduziertes Risiko für den plötzlichen Kindstod.
  • Stillen reduziert das Risiko für Übergewicht.
  • Durch Muttermilch erhält ein Kind natürlichen Schutz vor Magen-Darm-Infektionen, ein stärkeres Immunsystem und gesündere Cholesterinwerte.
  • Muttermilch kann außerdem das Krankheitsrisiko für Typ-2-Diabetes, Atemwegserkrankungen, Allergien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.

Durch ihre entzündungshemmenden und antimikrobiellen Bestandteile bestehen diese Vorteile nicht nur für die ersten sechs Monate deines Babys. Je länger du stillst, desto länger erhält dein Kind diesen Schutzeffekt vor Infektionskrankheiten.

Förderung der Gehirnentwicklung

Auch für die spätere kognitive Entwicklung gibt es inzwischen viele Studien. Gestillte Babys entwickeln in den ersten drei Monaten mehr weiße Hirnsubstanz, die für die Informationsvermittlung zwischen den Hirnarealen zuständig ist. Je mehr ein Baby im ersten Lebenshalbjahr gestillt wird, desto mehr Cholesterin erhält es. Dieses Cholesterin hilft, Verbindungen zwischen den Gehirnzellen zu bilden.

Wichtig ist hierbei zu wissen, dass 80-90 % des Gehirnvolumens in den ersten beiden Lebensjahren wachsen. Das bedeutet, dass voll gestillte Kinder in kognitiven Tests besser abschneiden.

Emotionale Bindung und psychologische Vorteile

Viele kennen den Spruch „Stillen ist Liebe.“ Natürlich ist das Unsinn, denn auch eine Mama, die ihr Kind mit Formulanahrung füttert, liebt es. Und auch diese Mama kann eine starke Bindung zu ihrem Baby aufbauen, ohne es zu stillen. Dennoch gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, die belegen, dass der Körperkontakt beim Stillen sowie die Ausschüttung des Hormons Oxytocin langfristige positive Auswirkungen auf das Baby haben.

Neben den physiologischen Vorteilen der Muttermilch sind somit auch die psychischen Vorteile nicht zu unterschätzen. Bei gestillten Kindern treten seltener Verhaltensauffälligkeiten und Lerndefizite auf, und sie sind weniger stressanfällig. Das Hormon Oxytocin senkt außerdem den Blutdruck, vermindert Ängste, lindert Schmerzen und kann empathisch und einfühlsam machen.

Unterstützung bei der Verdauung

Muttermilch enthält verschiedene Enzyme, Prä- und Probiotika, die großen Einfluss auf eine gesunde Verdauung haben. Durch die verschiedenen Inhaltsstoffe wird die Aufnahme von Nährstoffen erleichtert und der Stuhlgang weicher gemacht.

Auch bei der Beikosteinführung kann Stillen kurz vor und nach dem Essen den Magen-Darm-Trakt bei der Verdauung unterstützen.

Muttermilch als Hautpflege

Die bereits erwähnte entzündungshemmende Wirkung der Muttermilch hat nicht nur Vorteile für das Immunsystem und die inneren Organe, sondern auch für die Haut deines Babys. Muttermilch wirkt reinigend und beruhigend und wird deshalb als Hautpflegemittel auch für die Schleimhäute empfohlen. Du kannst die Muttermilch einfach ins Badewasser geben, direkt auf betroffene Hautstellen tropfen, in die Nase geben oder daraus Seifen, Cremes oder Salben herstellen.

Fazit

Wie du siehst, hat Muttermilch eine Menge Vorteile, wodurch das Stillen zum Nonplusultra für dein Baby wird. Außerdem spielt es auch eine Rolle, wie lange dein Baby gestillt wird.

Allerdings ist nicht jede Mama mit dem Glück gesegnet, ihr Kind von Beginn an voll stillen zu können. Die Gründe dafür sind jedoch häufig Menschen gemacht und können mit einer guten Begleitung oder mit einer guten Vorbereitung verhindert werden. In vielen Kliniken hängt das Problem jedoch an der fehlenden professionellen Begleitung, wodurch die meisten Stillprobleme bereits in den ersten Tagen auftreten und zu einem frühzeitigen Abstillen führen. Deshalb empfehle ich jeder Mama, sich aufs Stillen vorzubereiten. Ich habe für dich einen Schritt für Schritt Plan erstellt, der dir hilft, in eine sorgenfreie Stillzeit zu starten. 

Oder du besuchst direkt meinen Stillvorbereitungskurs mit dem du ideal vorbereitet bist! 

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